Geschrieben von Frotz am 25.03.2015 um 11:33:
Genitiv S und Mehrzahl S vs. Deppenapostroph
Servus zusammen,
ich will ja eigendlich nicht Trollen, aber jedes Mal wenn ich mir so die Tabellen anschaue fährt mir das kalte Grausen den Rücken herunter.
Ich weis nicht ob es an den Mannschaften oder den Tabellenerstellern liegt, aber die inflationäre Verwendung von Apostrophen in Mannschaftsnamen muss doch bitte irgendwann ein Ende haben.
Folgende Mannschaften sollten sich unten stehende Regeln zur Verwendung von Apostrophen bitte mal durchlesen:
Loki`s Darter
Siggi`s Bullfighter`s
Mutti`s Darter
Silvie`s Pub
DC Bull`s Fighters
Beast`s
HUHU`s
Alpha- Darter`s
Taz Devil`s
Insider`s Wölfe
Blue Fighter`s
Bea`s wilde Truppe
Sabse`s Bad Boys
99er`s
Flamming Dart`s
Im Deutschen ist hier ein Apostroph erlaubt:
Ein Apostroph kann dort gesetzt werden, wo das Pronomen „es“ zu „s“ verkürzt wird.
Beispiele: Wie geht’s? Mach’s gut! Sag’s mir! Wenn’s weiter nichts ist.
Die Nutzung von Apostrophen ist in diesem Fall aber nicht zwingend nötig, man kann die Apostrophe hier laut neuer Rechtschreibung auch weglassen.
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Ein Apostroph kann gesetzt werden, wenn der unbestimmte Artikel „ein/eine“ zu „n“ verkürzt ist, was vor allem bei der Wiedergabe von gesprochener Sprache auftritt:
Beispiele: Was ’n Glück! Haste mal ’nen Euro? So ’n Blödsinn!
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Zwingend vorgeschrieben ist die Setzung eines Apostrophs bei der Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die auf s, ss, ß, tz, z und x enden. Der Apostroph ersetzt hier das Genitiv-s.
Beispiele: Hans’ Mutter, Max’ Cousine, Ministerin Zypries’ Gesetzentwurf
Nicht gesetzt werden sollten Apostrophe hingegen in folgenden Fällen:
Bei Eigennamen im Genitiv steht in der Regel niemals ein Apostroph (außer bei Namensendungen auf s-Laute, siehe oben).
Beispiele: Marias Schwester, Angela Merkels Politik, Goethes Gedichte, Moskaus Sehenswürdigkeiten
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Wenn ein bestimmter Artikel mit einer vorangehenden Präposition verschmilzt, wird in der Regel ebenfalls kein Apostroph gesetzt.
Beispiele: ums Leben kommen, aufs Ganze gehen, ins Wasser springen, unterm Tisch
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Zum Haare raufen wird es, wenn versucht wird, Apostrophen beim Plural-s zu setzen. Korrekt muss das Plural-s ohne Apostrophe immer folgendermaßen aussehen (gilt auch für Abkürzungen mit Plural-s):
Beispiele: Autos, CDs, DVDs, Babys, Handys
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Völlig abwegig ist die Verwendung von Apostrophen in ganz normalen Wörtern, die auf -s enden, oder gar auf andere Buchstaben.
Beispiele:
falsch: nicht’s, stet’s, morgen’s, Nudel’n, Hand’y
richtig: nichts, stets, morgens, Nudeln, Handy
Anmerkung:
Andreas Imbiss gehört
Andrea.
Andreas’ Imbiss gehört
Andreas.
Andrea`s Imbiss gehört
geschlossen.
(obwohl letzteres nach der neuen Rechtschreibreform sogar möglich wäre...)
Grüßle und nehmt`s mir nicht übel